Die Anzahl der Revisions-Rhinoplastiken nimmt aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Nasenkorrekturen ständig zu. Das komplette Verständnis der komplexen Anatomie der Nase verbunden mit operativen Maßnahmen, die Rücksicht auf die Langzeitfolgen der Op-Schritte nehmen, sind Voraussetzungen für ein Verständnis, warum Komplikationen auftreten. In Publikationen werden Revisionsraten von 5-18% veröffentlicht. Die Höhe der Komplikationen richtet sich m.E. nach der Art der Patientenselektion, der Qualifizierung und Erfahrung des Rhinochirurgen und der Ausgangsdiagnose. Von den Patienten, die eine Folgeoperation bzw. einen Korrektureingriff wünschen, haben 50 % eine Deformität, 30 % zwei Deformitäten und 20 % hatten drei oder mehrere Problemzonen an der Nase.
Eine Mehrheit der Patienten mit Revisionswünschen hat Probleme mit dem unteren Drittel der Nase, also mit der Nasenspitze. Die häufigsten Probleme waren:
Probleme (open roof, Knochenunregelmäßigkeiten) im oberen Drittel der Nase treten z.B. aus folgenden Gründen auf:
Problematik und Behandlung:
Probleme im mittleren Drittel der Nase (polly beak deformity= Papageiendeformität, zu enge innere Nasenklappe oder deren Kollaps, Sattelnase) entstehen z.B. durch:
Problematik & Behandlung:
Probleme im unteren Drittel der Nase (hängende Nasenspitze, breite Nasenspitze, hängende Columella entstehen durch:
Problem & Behandlung:
Die Revisionsrhinoplastik hat sich zu einem Spezialfeld innerhalb der Septorhinoplastik entwickelt. Der Rhinochirurg muss nicht nur mit vernarbtem, voroperierten Gewebe umgehen, funktionelle und ästhetische Aspekte berücksichtigen, sondern auch die besondere psychologische Situation der Patientin/ des Patienten und deren Familie erkennen.
Die Patienten sind nach misslungenen Voroperationen traumatisiert und verständnisvoller Weise z.T. überempfindlich. Als Arzt muss man vorbereitet sein, nicht nur die speziellen chirurgischen Aspekte der Operation, sondern auch die psychologische Unterstützung nach erfolgtem Revisionseingriff zu leisten. Die Zeit des Abwartens bis die Schwellungen zurückgegangen sind und das Endergebnis sichtbar ist, beträgt mitunter 3 Jahre und es sollte genau kommuniziert werden, was den Patienten erneut erwartet und in etwa zu welchem Zeitpunkt.
Es ist umso wichtiger vor der Revision unbedingt realistische Erwartungen in dem betroffenen Patienten zu wecken. Die Computersimulation ist ein zwingend notwendiges Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Digitales Morphing (Computersimulation) hilft, das Verständnis zwischen den ästhetischen Wünschen der Patienten und den chirurgisch tatsächlich umsetzbaren Möglichkeiten zu erzielen.
Eine sorgfältige Untersuchung der Patienten steht am Beginn der Diagnosestellung einer Belüftungsstörung:
weiterführende Untersuchungen je nach Ausgangssituation können sein:
Funktionelle Aspekte der Revisionsrhinoplastik umfassen Nasenscheidewandverkrümmungen, Kollaps der inneren Nasenklappe, Nasenmuschelhyperplasie (Vergrösserung), Nasenseptumperforationen, und Verklebungen der Schleimhäute (Synechien). Der Einsatze von spreader grafts (kleine Knorpelschienen vorzugsweise aus der Nasenscheidewand werden zwischen Nasenseptum und Dreiecksknorpel nach Entfernung der Nasenhöckers eingesetzt) zur Öffnung einer zu engen Nasenklappe hat in den letzten 20 Jahren der Verbesserung der Operationsmethoden und der funktionellen Ergebnisse zugenommen.